Der Rosenkönig
Verfasser Text: Maya Bürgi, Musik und Liedtexte: Martina Grenacher
Aufführungsjahr 2010
Aufführungsorte Herbstmärt Wölflinswil
Steinlikeller Schulhaus Storebode, Möhlin:
- eine öffentliche Vorstellung
- zwei Vorstellungen für die Unterstufenklassen der Möhliner Schulhäuser Storebode und Fuchsrain
Die Geschichte Der Rosenkönig besitzt einen wunderschönen, farbenprächtigen Garten voller duftender Rosen. Der Garten ist sein
ein und alles, das er eifersüchtig gegen jeden verteidigt. Ausser ihm und seinem Diener Balduin darf niemand den
Garten betreten. Ein mächtiges Tor, mit einem schweren Schloss versehen, ist der einzige Zugang zu diesem Paradies.

Zu Beginn der Geschichte treffen wir den Rosenkönig und den Diener Balduin im Garten an, wo der König auf seiner Harfe spielt und sich danach von Balduin ein Tässchen Rosentee aufbrühen lässt. Beim Teetrinken lässt er seinen Blick durch den Garten schweifen und wird sofort zornig, als er zwei Rosenblätter am Boden liegen und ein Gänseblümchen zwischen den edlen Rosen wachsen sieht. Er rügt Balduin aufs Schärfste wegen der „fürchterlichen Unordnung“ in seinem geliebten Garten. Der schwerhörige Diener missversteht seinen Herrn zwar zuerst, bringt die Angelegenheit danach aber dienstbeflissen in Ordnung. Er berichtet seinem König von drei Anfragen: Erstens habe der Hofgärtner des Kaisers von China erneut angefragt, ob er nicht vielleicht doch den weltberühmten Rosengarten einmal besichtigen dürfe. Zweitens lasse der Doktor anfragen, ob er eventuell ein paar Blätter der seltenen, heilsamen Damaszenerrosen haben dürfte, damit er eine Salbe daraus anrühren könnte, die die Schmerzen in den Beinen der armen alten Frau Rösli lindern würden. Und zu guter Letzt würde Alma, das Töchterchen der Köchin des Rosenkönigs, sich die Rosen in dessen Garten gerne einmal ansehen. Der König ist entrüstet über diese Anfragen und lehnt sie alle mit grossem Nachdruck ab - sein Garten gehöre einzig und allein ihm. Nach diesem Gespräch muss der König seinen Regierungsgeschäften nachgehen und verlässt deshalb seinen Garten. Selbstverständlich nicht, ohne höchstpersönlich das Tor abzuschliessen und den Schlüssel in seine Manteltasche zu stecken.

Sobald der König und Balduin verschwunden sind, schleicht Alma, die Tochter der Köchin heran. Sie würde so gerne einmal die schönen Rosen sehen und daran riechen, weiss aber genau, dass der Rosenkönig seinen Garten noch strenger hütet als die königliche Schatzkammer. Alma springt am Tor hoch und versucht vergeblich, einen Blick in den Garten zu werfen. Als sie Schritte hört, huscht sie geschwind davon.

Der König kommt zurück zu seinem Garten, weil er vergessen hat, seinen Tee auszutrinken. Als er das Tor aufschliessen will, kann er jedoch den Schlüssel nicht finden! In seiner Verzweiflung ruft er nach Balduin, der herbei eilt und dem händeringenden König anbietet, ein Schächtelchen mit alten Schlüsseln zu holen - eventuell passe ja einer von denen. Das stellt sich als Irrtum heraus, bringt den Rosenkönig aber auf eine Idee: Er lässt den Schmied Fabbro rufen, der ihm einen Ersatzschlüssel schmieden soll. Als Belohnung verspricht er ihm eine Kiste Gold. Das lässt sich Fabbro nicht zweimal sagen und macht sich gleich an die Arbeit. Doch der Schlüssel, den er vor den Augen des Königs kunstvoll schmiedet, passt nicht ins Schloss. Fabbro attestiert dem König, dies sei das absolut sicherste Sicherheitsschloss, das er je gesehen habe. Weil er denkt, dass das Tor zum Garten höchstens mit roher Gewalt zu öffnen sei, empfiehlt er dem Rosenkönig seinen Freund Herkules, den stärksten Mann im Lande. In seinem Kummer ist der König bereit, Herkules gar zwei Kisten Gold zu schenken, sollte er das Tor öffnen können.

Der selbstbewusste Herkules ist überzeugt, mit dem Tor fertig zu werden und freut sich bereits auf die Belohnung. Doch seine Prahlerei vergeht ihm schnell, denn auch unter Einsatz all seiner Kraft gelingt es ihm nicht, das Tor zu öffnen. Zu allem Elend stösst er sich bei seinen Versuchen auch noch den Fuss ganz schmerzhaft an. Kleinlaut meint er zum König, das Tor sei wie verhext.

Das bringt den verzweifelten König auf eine neue Idee: Das Tor muss mit Zauberei geöffnet werden! Er ruft deshalb sofort seinen Freund, den Oberhofzauberer Hopòkus Fidibus. Die drei Kisten Gold, die er ihm als Belohnung für das Öffnen des Tores lehnt der Zauberer rundweg ab. Würde er Geld wollen, so meint er, könnte er sich das schliesslich selbst herbeizaubern. Nein, aus reiner Freundschaft wolle er dem König helfen. Doch mit seiner Zauberkunst scheint es nicht weit her zu sein. Beim ersten Versuch zaubert er sich den Hut vom Kopf, beim zweiten rutscht dem König die Krone ins Gesicht. Wegen des dritten Zauberspruchs fällt der König gar auf sein majestätisches Hinterteil und jagt deshalb den Zauberer ganz erzürnt davon. Nun weiss er sich nicht mehr zu helfen. Weinend und klagend trifft ihn das Mädchen Alma an und fragt nach dem Grund seiner Trauer. Alma hat Mitleid mit dem König und schenkt ihm zum Trost eine Blume. Es ist eine Schlüsselblume, und das bringt Alma auf die Idee, das Tor liesse sich eventuell mit diesem „Schlüssel“ öffnen. Der Rosenkönig probiert es aus und - oh Wunder, es funktioniert!

Weil der König nun am eigenen Leibe erfahren hat, wie es ist, wenn man den wunderschönen Rosengarten nicht betreten darf, beschliesst er, dass nun jeder seinen Garten besuchen darf. Und nicht nur das; der Garten gehört ab sofort nicht mehr ihm, sondern allen Menschen!
Der Rosengarten des Königs. Ein mächtiges Tor versperrt den Zugang zum Garten. Bald erscheint der König zur Teestunde. Nur der Rosenkönig besitzt einen Schlüssel zum Tor.
Musik zur Teestunde erfreut auch den beflissenen Diener Balduin. Gelingt es Fabbro, einen Ersatzschlüssel zu schmieden? Oder bringt der starke Herkules das Tor mit roher Gewalt auf? Für zwei Kisten Gold ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
Oberhofzauberer Hopòkus Fidibus versucht es mit Magie. Dank Almas aussergewöhnlicher Idee lässt sich das Tor wieder öffnen! Alma weiss, dass der König nun seine Lektion in Sachen Teilen gelernt hat. Der Rosenkönig und sein Diener Balduin - zwei Geniesser laben sich am Rosenduft.
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