S'Schlottergschpängschtli Firlefränzli
Verfasser Text: Maya Bürgi, Musik und Liedtexte: Martina Grenacher
Aufführungsjahr 2011
Aufführungsort Steinlikeller Schulhaus Storebode, Möhlin:
- eine öffentliche Vorstellung
- eine Vorstellung für die Unterstufenklassen des Schulhauses Storebode
- zwei Vorstellungen für die sechs Möhliner Kindergärten
Die Geschichte Firlefranz ist ein kleines Gespenst, das in einer Truhe auf dem Dachboden einer alten Villa wohnt. Mit seinen 324
Jahren steht Firlefranz kurz vor der Prüfung zur Gespenstervolljährigkeit. Und genau da liegt auch sein Problem:
Um die Prüfung zu bestehen, müsste er nach guter alter Gespensterart Menschen das Fürchten beibringen, doch
das schafft Firlefranz einfach nicht, weil er selbst ständig ob allem erschrickt. Thaddäus, ein erwachsenes Gespenst von 537 Jahren, das so ziemlich alle Gespenstertricks kennt, schimpft Firlefranz aus, nachdem es ihn kurz vor der Prüfung wieder einmal so richtig erschreckt hat. Thaddäus nennt ihn gar „Schlottergschpängschtli Firlefränzli“, denn ein richtiges Gespenst erschrecke nicht, es verschrecke! Nach seiner Standpauke hinterlässt Thaddäus einen ganz betrübten und ratlosen Firlefranz.

Als dieser sich völlig niedergeschlagen auf seiner Truhe niederlässt, streckt sein Freund, der gefrässige Mäuserich Rufus, den Kopf aus dem Mauseloch und fordert ihn um Spielen auf. Als Firlefranz ablehnt, glaubt Rufus erst, er sei krank, doch dann erzählt ihm das Gespenst von seinen Sorgen. Rufus sieht das ganz unbekümmert: Dann müsse Firlefranz eben lernen, Leute zu erschrecken. Er solle sich einfach Thaddäus zum Vorbild nehmen und überlegen, wie dieser es geschafft habe, ihn zu erschrecken. Und als Firlefranz ihm erzählt, Thaddäus habe ganz schauerlich geheult, aber er wisse nicht, wie man das mache, hat Rufus eine ausgezeichnete Idee. Lupo, der Hund der Familie Meier im Nachbarhaus, sitze doch in Vollmondnächten immer im Garten und heule den Mond an. Von ihm könne Firlefranz das allerbeste Gespenstergeheul erlernen! Das kleine Gespenst schöpft Hoffnung und macht sich gleich auf den Weg, denn wie es der Zufall will, ist in dieser Nacht der Mond voll. Das Hundegeheul erweist sich allerdings als ziemlich schwer nachzuahmen und als Firlefranz nach seiner Rückkehr für Rufus seine klägliche Version zum Besten gibt, kann dieser sich das Lachen nicht verkneifen.

Als wahrer Freund hat er ihm allerdings noch einen weiteren Tipp: Er habe einmal, als er furchtbaren Hunger gehabt habe und gerade kein Käse und kein Speck und auch sonst nichts Feines verfügbar gewesen sei, ein Buch angeknabbert. Es sei zwar zugegebenermassen etwas staubig gewesen, aber immerhin habe es eine Gespenstergeschichte enthalten. Und in dieser habe er gelesen, dass Gespenster massenhaft mit Ketten gerasselt hätten, um Leute zu erschrecken. Obwohl Firlefranz am Erfolg der Aktion zweifelt, verteilt er Ketten aus einem Koffer voller Gerümpel an die Zuschauer und übt mit ihnen zusammen ein Kettenrassellied ein. Das klingt zwar ausgezeichnet - aber einen Schrecken vermag es niemandem einzujagen. Rufus reagiert beleidigt, als Firlefranz meint, das sei wohl keine so gute Idee gewesen, und nur mit Mühe gelingt es dem Gespenst, seinem Freund noch einen weiteren Tipp zu entlocken: Firlefranz solle doch einen Gespenstertanz aufführen, so wie Thaddäus das zu tun pflege. Folgsam übt Firlefranz mit Unterstützung des Publikums einen regelrechten Schattentanz ein, doch auch dieser hat nicht den gewünschten Effekt. Als untrügliches Zeichen dafür schläft Mäuserich Rufus beim Zusehen gar ein…

Gänzlich entmutigt beschliesst Firlefranz, sich bereits vor dem Ende der Geisterstunde wieder in seiner Truhe schlafen zu legen. Und da er ja gar kein richtiges Gespenst sei, brauche er zur nächsten Geisterstunde gar nicht erst aufzustehen! Kurz nachdem Firlefranz mit hängenden Schultern in der Kiste verschwunden ist, betritt ein Junge im Schlafanzug den Dachboden. Es ist Luki, der in diesem Haus wohnt und keinen Schlaf findet, weil er sich vor dem nächsten Tag fürchtet, denn seine Klassenkameraden hänseln ihn und lauern ihm auf dem Schulweg auf. Luki wischt sich die Tränen aus den Augen und setzt sich ausgerechnet auf Firlefranz‘ Truhe. Als es darin plötzlich zu rumoren beginnt, springt der Junge mit einem Schrei auf. Firlefranz freut sich ausserordentlich, dass es im endlich gelungen ist, jemandem einen Schrecken einzujagen - und erst noch auf eine ganz einfache Art und Weise. Weil Firlefranz ganz freundlich mit ihm spricht, überwindet Luki seine Furcht vor dem Gespenst und die beiden schliessen Freundschaft. Und damit kann Firlefranz auch Lukis Sorgen vertreiben, denn wer, wie er sagt, ein furchteinflössendes Gespenst als Freund habe, brauche sich doch vor ein paar blöden Klassenkameraden nicht zu fürchten! Und er gibt Luki ein Versprechen: Sollte ihm noch einmal ein Klassenkamerad dumm kommen, brauche er es dem Gespenst nur zu sagen. Er werde das Kind dann des Nachts in seinem Bett dermassen erschrecken, dass es nicht mehr so schnell auf die Idee kommen werde, jemandem Angst einzujagen…
Die Uhr schlägt zwölf - die Geisterstunde beginnt! S'Schlottergschpängschtli Firlefränzli erhält vom Expertengespenst Thaddäus die Leviten gelesen. Das isch dr Gschpängschter-Rap, huaaa! Beim Gschpängschter-Rap helfen auch die Zuschauer kräftig mit.
Rufus, der gefrässige Mäuserich. Firlefranz ist heute nicht zum Spielen aufgelegt. Heulen wie ein Hund? Das ist gar nicht so einfach! Rufus ist auch um einen zweiten Ratschlag nicht verlegen.
Die Ketten in den Dosen rasseln ganz fürchterlich zur Musik von Firlefranz. Gespenstertanz mit Firlefranz. Schattenspiel mit Musik. Luki kann vor Kummer nicht schlafen.
Oh Schreck, ein Gespenst in der Truhe! Erste Annäherungsversuche... ...tragen Früchte! Rufus, Thaddäus und Firlefranz.
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